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Ballade von der weißen Kuh

Frankreich/Iran 2020/21
105 Minuten
Regie: Maryam Moghadam und Behtash Sanaeeha
Darsteller: Maryam Moghadam, Alireza Sani Far
FSK: noch nicht bekannt

In den letzten zehn Jahren ging der Goldene Bär der Berlinale gleich dreimal an iranische Filme: 2011 an Asghar Farhadis Nader und Simin – Eine Trennung, 2015 an Jafar Panahiss Taxi Teheran und letztes Jahr an Mohammad Rasoulofs Todesstrafe-Drama Doch das Böse gibt es nicht. Und mit Ballade von der weißen Kuh von Behtash Sanaeeha und Maryam Moghaddam sei ein weiteres dringliches als auch fesselndes Drama auf die Liste der Kuratoren gesetzt. Ein Jahr nach dem Tod ihres Ehemanns Babak, wird Mina (Co-Regisseurin Maryam Moghaddam) vor dem Gerichtshof eingestanden, dass Babak unschuldig aufgrund eines Justizfehlers hingerichtet worden ist. Dieses Schicksalschlags nicht genug erscheint Reza (Alireza Sanifa), ein früherer Freund Babaks, an Minas Haustür und will Schulden zurückzahlen. Als er darüber hinaus auch noch eine neue Wohnung für sie und ihre taubstumme Tochter Bita auftreibt und sich aufwendig um die beiden kümmert, wird schnell klar, dass es um mehr als um eine finanzielle Schuld geht. Das Regie-Duo zielt mit seinem Film direkt ins Zentrum des politischen Systems und legt die Ungerechtigkeit des Justizsystems und deren letzten Entscheidungsträgern, den Richtern, offen zutage. Das Private ist politisch – das zeigt sich hier darin, dass sämtliche private Probleme ihren Ausgangspunkt aus den politischen Zuständen speisen. Wir sehen eine Gesellschaft, in der Frauen nicht ohne einen männlichen Vormund vor ein Gericht treten können, in der Witwen sozial ausgegrenzt werden und doch stößt dieser Film provokant eine Tür auf: Mina steht zaudernd vor einer Tür und entschließt sich doch, sie zu durchschreiten – mit Lippenstift und ohne Kopftuch.
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Originaltitel
Ghasideyeh gave sefid
Genre
Drama
Klassenstufe
ab 10. Klasse
Altersempfehlung
ab 15 Jahre
Unterrichtsfächer
Politik, Sozialkunde, Philosophie, Ethik, Religion
Themen
Gerechtigkeit, Schuld und Sühne, Schuld und Verantwortung, Wiedergutmachung, Todesstrafe, Justiz, Selbstjustiz, patriarchalische Gesellschaftssysteme, Emanzipation, Iran, Individuum (und Gesellschaft)

 

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