Die Fabelmans

USA 2022/23
151 Minuten
Regie: Steven Spielberg
Buch: Tony Kushner, Steven Spielberg
Darsteller: Gabriel LaBelle, Michelle Williams, Paul Dano, Seth Rogen
FSK: ab 6

Als Sammy Fabelman mit 8 Jahren das erste Mal einen Kinofilm sieht, eröffnet sich ihm eine neue, eine aufregende Welt. Doch das bloße Anschauen genügt ihm nicht – er entscheidet, auch selbst Filme drehen zu wollen. Als er seine erste Handkamera geschenkt bekommt, ist es um den Heranwachsenden geschehen – fortan brennt er nur mehr für die gebannte kinetische Kraft der Bilder. Die kinematografische Nachahmung seiner Vorbilder wie John Ford und seiner Filme sind weit mehr als nur Kinderspiele, für die der Junge seine drei Schwestern und seinen Freunde in Szene setzt. Es sind die ersten Gehversuche beim Erlernen der filmischen Grammatik, zu der sich zur Begeisterung von Sams Ingenieursvater ebenso ein technisches Verständnis gesellt, das den Jungen auf patente Einfälle bringt. Die junge jüdische Familie verschlägt es von New Jersey aus zunächst nach Arizona, wo der liebenswerte Vater Burt einen Job als Software-Ingenieur ergattert, schließlich an die Westküste nach Kalifornien. Mit im Gepäck stets der tragisch-komische „Freund der Familie“, „Onkel Bennie“. Beim Sichten des Filmmaterials eines Campingtrips der Familie offenbart sich Sam, was es mit ihm in Wirklichkeit auf sich hat. Auf unfreiwillige Weise lernt er dabei, was es bedeutet, seine Eltern frühzeitig als eigenständige Persönlichkeiten wahrzunehmen und nicht lediglich als Versorger*innen der Nachkommenschaft. Für den Jungen ist es eine Entdeckung mit Folgen. Die Entscheidung seiner Mutter – ganz toll und: Michelle Williams –, ausgelöst durch Sams Filmaufnahmen, hat einschneidende Folgen für die junge Familie. Steven Spielberg erhielt auf der Berlinale den Ehrenbären – er macht uns glücklich mit einem zärtlichen Film, der seine Figuren und ihre Handlungsweisen mit viel Liebe zeichnet und gleichermaßen eine Hommage ans Kino ist.